Bruder des mutmaßlichen Rädelsführers bewarb sich auch beim Militär
Dies kommt nicht von ungefähr, da K. nach Behördenerkenntnissen in den NS-Devotionalienhandel des mutmaßlichen Rädelsführers der Sächsischen Separatisten, Jörg S., mit eingebunden sein soll. Diese gemeinschaftlichen Verkaufsaktivitäten dienten nach Behördenerkenntnissen auch der Finanzierung der Aktivitäten der Gruppe.
Die Unterlagen, die der MDR einsehen konnte, zeigen, dass der ebenfalls beschuldigte Bruder des mutmaßlichen Rädelsführers sich für den Dienst bei der Bundeswehr beworben hat. Warum aus der Bewerbung nichts geworden ist, bleibt bislang unklar.
Kein Statement der Bundeswehr
Eine Sprecherin der Bundeswehr in Köln erklärte dem MDR auf Nachfrage, dass „aufgrund der Pflicht zur Amtsverschwiegenheit sowie der datenschutz- und personalaktenrechtlichen Bestimmungen keine Aussagen zu Einzelpersonalien“ getätigt werden dürfen.
Sie ergänzt jedoch, dass extremistische Vorfälle in der Bundeswehr Einzelfälle sind und kein strukturelles Problem darstellen. Außerdem erklärt sie: „Die bestehenden Präventions- und Sicherheitsmechanismen der Bundeswehr im Wirkverbund aus BAMAD (Bundesamt für den Militärischen Abschirmdienst), Personalführung und Truppe sind wirksam und gewährleisten, dass extremistische Tendenzen frühzeitig erkannt und bekämpft werden.“
Beschuldigter: Aus eigener Entscheidung Bundeswehr verlassen
Die Anwältin des Beschuldigten Karl K. bestätigt dem MDR auf Nachfrage, dass ihr Mandant 2022 für rund vier Monate Soldat der Bundeswehr war. Die Grundausbildung dieses Dienstverhältnisses habe K. „aus eigenem Entschluss“ durch „seinen Widerruf beendet“. Außerdem ergänzt sie, dass Abzeichen mit der „Schwarzen Sonne“, „die häufig auf Uniformen der bei der Bundeswehr trainierten ukrainischen Einheiten sichtbar sind, nicht verboten sind“ und daher auch „keine Relevanz für den Widerruf“ ihres Mandanten hatten.
Die Anwälte der anderen beiden Beschuldigten haben sich auf Nachfrage des MDR nicht zu den Sachverhalten geäußert.