Der Bundespolizeiinspektion Dresden zufolge hatte der Zugbegleiter einen 23-Jährigen Türken auf ein fehlendes Ticket für dessen Fahrrad angesprochen. Daraufhin sei er angegriffen und ins Gesicht geschlagen worden. Aus Angst habe sich der Schaffner in seinem Dienstabteil eingeschlossen, bis die von ihm herbeigerufenen Bundespolizisten eintrafen. Die anderen Fährgäste durften dagegen das Zugabteil nicht verlassen, wie Katrin C. sagt. „Wir sind eine halbe Stunde aus dem Zug nicht rausgekommen. Es ist nichts passiert, wir hatten aber alle Angst.“
Wir sind eine halbe Stunde aus dem Zug nicht rausgekommen. Es ist nichts passiert, wir hatten aber alle Angst.
Laut Bundespolizei war der Mann nicht bewaffnet, eine Gefahr für die Fahrgäste habe nicht bestanden. „Wenn die Polizei festgestellt hat, dass der Mann nicht bewaffnet ist, nützt das in dem Moment, als es im Zug eskalierte niemanden, denn keiner der anderen Fahrgäste weiß dies ja,“ sagt C..
Deutsche Bahn prüft den Vorfall
Sie habe an die Deutsche Bahn geschrieben und nachgefragt, ob es rechtens sei, dass der Zugbegleiter sie in dem Abteil eingesperrt habe. Eine Antwort habe sie bislang noch nicht bekommen. Auf Anfrage von MDR SACHSEN teilte DB-Sprecherin Susan Constantinescu mit, zu dem laufenden Verfahren könne sie sich derzeit nicht äußern.
Grundsätzlich würden die Mitarbeitenden aber regelmäßig geschult, um in kritischen Situationen richtig zu reagieren und sich selbst nicht zu gefährden. „Verhaltens- und Deeskalationstrainings gehören zur regelmäßigen Fortbildung von 20.000 Bahnmitarbeitenden mit direktem Kundenkontakt, für Sicherheitskräfte zusätzlich auch Trainings zur Abwehr von Angriffen.“