Wahlparty bei der Linken in Görlitz: „Das Ergebnis gibt uns Kraft“


Vor dem Büro der Görlitzer Linken wird gegrillt. Es gibt Würstchen, vegan und aus Fleisch. Drinnen stehen Schüsseln mit Nudel- und Kartoffelsalat vor Losungen wie „AFD=1933“ oder „Nie wieder ist jetzt“. An der Wand hängt ein großes, rotes Marx-Plakat.

Der Kreisvorsitzende Mirko Schultze, der Direktkandidat für die Bundestagswahl Gerhard Fuchs-Kittowski und andere Genossinnen und Genossen sitzen auf alten Sofas mit Studenten-WG-Charme und blicken auf den Bildschirm mit der Wahlberichterstattung.

Als dort um 18 Uhr das Prognose-Ergebnis erscheint, schreien einige der Party-Teilnehmer vor Freude auf: 8,5 Prozent heißt es bei der ARD. Man habe zwar aufgrund der Umfragen ein gutes Ergebnis erwartet, „aber als dann die ersten Balken so über die acht gingen, das hat man hier lange nicht mehr erlebt“, sagt der Kreisvorsitzende Schultze. „Das ist schon gut für die Stimmung. Das ist mal was richtig Schönes!“

Der Abstieg der Linken

Seit 2009 hatte die Linke bei den Bundestagswahlen in Sachsen kontinuierlich Wähler verloren. Erlangte sie damals noch mit 24,5 Prozent nach der CDU die meisten Zweitstimmen im Freistaat, erhielt sie 2021 noch 9,3 Prozent, im Landkreis Görlitz waren es mit 7,5 Prozent noch weniger. Der vorläufige Tiefpunkt war die Landtagswahl letztes Jahr, bei der die Linke in Sachsen gerade mal auf 4,5 Prozent kam.

Was war schiefgelaufen? Nicht gerade das Thema, über das Schultze sprechen will: „Das ist heute Abend natürlich so ein bisschen, wie wenn man die Mannschaft, die gerade Fußballmeisterin geworden ist, dazu befragt, warum sie in der letzten Saison fast abgestiegen wäre“, sagt er selbstbewusst.

Schultze: „Eine neue Linke“

Dann antwortet er: „Wir haben viel zu lange an Leuten festgehalten, die jetzt im Bündnis Sahra Wagenknecht sind und ihren Streit da weiter fortführen.“ Und er gibt sich weiter optimistisch: „Wir werden eine neue Linke erleben nach dieser Wahl. Das ist für mich ein geschichtsträchtiges Datum.“



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Author: admin

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