Elf Monate nach dem gewaltsamen Tod eines 28-Jährigen hat das Landgericht Görlitz einen Mann wegen Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Die Schwurgerichtskammer sah es als erwiesen an, dass der Görlitzer beim Treffen mit seinem Bekannten plötzlich ein Messer zog „mit der Absicht, ihn zu töten“, wie der Vorsitzende Richter sagte. Es gebe „eine fast lückenlose Beweislage“ durch Videoaufnahmen und mehrere Zeugenaussagen. Das Opfer war verblutet.
Das Gericht folgte damit dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Die Schilderungen des Angeklagten seien in vielem widersprüchlich „und insgesamt unglaubhaft und erlogen“, sagte der Vorsitzende Richter. Der 29-Jährige hatte sich auf Notwehr berufen und den Mordvorwurf bestritten. Die Verteidigung plädierte auf Totschlag, ohne konkretes Strafmaß.