Leere Büros, verwaiste Service-Schalter
Der Aufruf zum Warnstreik von Verdi richtet sich unter anderem an die Beschäftigten in den Verwaltungen der sächsischen Städte, Kreise und Gemeinden. Sie sollen nach dem Willen der Gewerkschaft in acht Landkreisen sowie Dresden die Arbeit niederlegen. Ausgenommen sind lediglich Stadt und Landkreis Leipzig sowie der Kreis Nordsachsen. Ohne Ausnahme zum Ausstand ausgerufen hat Verdi landesweit die Mitarbeiter von Arbeitsagenturen, Jobcentern und Sparkassen. Dazu sind für zahlreiche Einrichtungen in Dresden Arbeitsniederlegungen angekündigt:
- Bundeswehrdienstleistungszentrum
- Militärhistorisches Museum
- Städtisches Krankenhaus
- Stadtentwässerung
- Stadtreinigung
- Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt
Bundeschef bei Abschlusskundgebung
In Leipzig und Dresden planen GEW und Verdi gemeinsame Streikkundgebungen sowie in Dresden einen Demonstrationszug durch die Innenstadt. Bei der Abschlusskundgebung wird der Verdi-Bundesvorsitzende Frank Werneke sprechen. Die Gewerkschaft hat bundesweit schon für Donnerstag zu Warnstreiks in Kliniken, Pflegeeinrichtungen und Rettungsdiensten aufgerufen. Weil Verdi in Sachsen aber sämtliche Aktionen auf den Freitag gelegt hat, bleibt der Freistaat davon nach Angaben von Pressesprecher Jörg Förster verschont.
Forderung: mehr Geld und mehr Freizeit
Alle Aktionen an beiden Tagen haben jedoch das gleiche Ziel: höhere Einkommen für die rund 2,6 Millionen Beschäftigten bei Bund und Kommunen. Acht Prozent mehr sollen es sein, mindestens aber 350 Euro im Monat – so lautet die gemeinsame Forderung der Gewerkschaften. Zudem verlangen sie unter anderem drei zusätzliche freie Tage und ein sogenanntes „Meine-Zeit-Konto“. Damit sollen die Beschäftigten Entgelterhöhungen und Zuschläge ansparen und individuell nutzen können, zum Beispiel für weniger Wochenarbeitsstunden, zusätzliche freie Tage oder längere Freistellungsphasen.
Arbeitgeber: Die Kassen sind leer
Die Verhandlungsführer von Bund und Kommunen haben diese Forderungen bisher zurückgewiesen. Zu Begründung verwiesen sie auf die angespannte Personallage und die klammen öffentlichen Kassen. Ein eigenes Angebot wurde in den ersten beiden Gesprächsrunden aber auch nicht vorgelegt. Ab dem 14. März gehen die Verhandlungen in die mutmaßlich entscheidende dritte Runde.