Guten Tag,
heute beenden CDU und SPD in Berlin die erste Phase ihrer Koalitionsverhandlungen. Am späten Nachmittag sollen die 16 Arbeitsgruppen ihre Ergebnisse vorlegen. Dann übernehmen die Spitzenverhandler. Die Zeit drängt also, wenn noch Nachbesserungsbedarf berücksichtigt werden soll. Die sächsischen Wirtschaftskammern sehen das vor allem beim Bürokratieabbau. „Wir fordern ein Reformpaket mit großen Freiräumen und spürbar weniger Regulierung sowie Kostenentlastungen für Betriebe und einen schnelleren Staat“, betont Lukas Rohleder, Hauptgeschäftsführer der IHK Dresden. Bei einem Medienfrühstück am morgigen Dienstag in Dresden will er vor der Regierungsbildung seine Kernforderungen für mehr Wachstum in der regionalen Wirtschaft weiter ausführen.
Was bedeuten die Koalitionsverhandlungen eigentlich für die Landwirtschaft? Über ein Jahr nach den großen Bauernprotesten in Sachsen gegen die Ampelregierung sind so gut wie keine Forderungen von damals erfüllt worden. Mal sehen, was sich Sachsens Landwirtschaftsminister Georg-Ludwig von Breitenbuch am Dienstag auf dem 3. Bauerntag des Sächsischen Landesbauernverbandes in Weinböhla anhören muss.
Das SpinLab – The HHL Accelerator in Leipzig zählt laut dem aktuellen Ranking „Europe‘s Leading Startup – Hubs 2024″ der Financial Times und Statista zu den führenden Gründungszentren Europas. Im deutschlandweiten Vergleich platziert sich das SpinLab mit Rang 2 an der Spitze des Rankings, europaweit auf Rang 12 unter den Top 15. Ein Riesenerfolg angesichts der Konkurrenz. Das Ranking nimmt 125 Gründungsschmieden in 19 Ländern unter die Lupe. Und vermutlich das schönste Geschenk zum 10. Geburtstag, den das SpinLab am Mittwochabend in Leipzig feiert, unter anderem mit einer Diskussionsrunde zum Thema „Zur Bedeutung von Ökosystemen zur Umsetzung von Ideen“.
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Die wichtigsten News zum Wochenstart
zusammengestellt von Tobias Winzer
Ausbaupläne in Dresden in Gefahr? Globalfoundries muss um Förderung bangen
Die weitere Förderung für die Chipindustrie wird zur Herausforderung für die neue Bundesregierung. Denn die Halbleiterhersteller haben laut Medienberichten Anträge für das Dreifache der Summe gestellt, die das Bundeswirtschafts- und Klimaministerium unter Robert Habeck ausreichen will – sechs statt zwei Milliarden Euro. Laut Bloomberg wollen ein Drittel der Firmen, die Fördermittel beantragten, in Ostdeutschland investieren. Ein Sprecher von Globalfoundries bestätigte der Nachrichtenagentur, einen Antrag für den Ausbau des Dresdner Standorts eingereicht zu haben. Auch Infineon soll nach unbestätigten Angaben einen Antrag gestellt haben. Globalfoundries und andere Antragsteller aus Sachsen müssen auch aus einem anderen Grund um die weitere Förderung bangen. Denn der Knackpunkt ist die Finanzierung der Subventionen.
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Ein Jahr Karls in Döbeln: Mehr als eine Million Besucher
Das erste Jahr Karls Erlebnis-Dorf in Döbeln hat alle Erwartungen übertroffen. „Wir hatten deutlich über eine Million Besucher“, sagt Karls-Chef Robert Dahl und fügt hinzu: „Es waren mehr Gäste, als wir zu hoffen gewagt haben.“ Doch es gibt nicht nur positive Stimmen ein Jahr nach dem Start. Während der Döbelner Stadtsprecher Thomas Mettcher erklärt, dass von dem Freizeitpark nicht nur Döbeln, sondern die gesamte Region und der Freistaat profitieren, ist Grit Neumann, die Chefin des Stadtwerberings, ganz anderer Meinung. „Fakt ist: Die Auswirkungen von Karls auf die Döbelner Innenstadt sind nicht rosig“, sagt sie. Die Händler seien teilweise resigniert. Das Erlebnis-Dorf habe bisher kaum mehr Menschen in die Innenstadt gebracht.
Luftfahrtexperte: „Airlines setzen ihre Maschinen lieber auf profitableren Strecken ein“
Luftfahrtexperte Joachim Lang sieht die sächsischen Flughäfen in Leipzig und Dresden wegen hoher Abgaben und Steuern dauerhaft im Nachteil. „Nehmen wir einen Flug ab Dresden oder Leipzig nach Mallorca: Die Airlines müssen für eine Strecke 4700 Euro an Abgaben und Steuern bezahlen, nur, dass sie überhaupt fliegen können“, sagt der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) im Interview. Starte die Maschine in Prag, seien es hingegen nur 500 Euro Kostenbelastung. „Die Airlines setzen ihre Maschinen lieber auf profitableren Strecken ein. Das gilt erst recht in Zeiten, in denen es weltweit zu wenig Flugzeuge gibt.“ Die Möglichkeiten der Flughäfen gegenzusteuern seien beschränkt, das gelte auch für Sachsen. „Es ist im Wesentlichen eine politische Entscheidung, für Erleichterung zu sorgen. Zugespitzt gesagt: Der Staat ist zu gierig geworden beim Abkassieren der Passagiere.“
Konsum Dresden kündigt Erzeugern aus dem Elbland
Hier ist Heimat, wirbt der Konsum Dresden. Doch die gilt offenbar nicht mehr viel, denn regionale Erzeuger berichten von einer fristlosen Kündigung ihrer Lieferverträge. Die sollten eigentlich noch bis Jahresende gelten. Die Konsumgenossenschaft Dresden hatte bereits im Herbst 2024 angekündigt, unter das Dach der Edeka Handelsgenossenschaft Sachsen-Thüringen kriechen und sich von dem Handelsriesen beliefern lassen zu wollen. Die Kündigung ging nun nicht an die einzelnen Produzenten, sondern an die Erzeugervermarktung Ost EVO mit Sitz in Dresden. Sie ist der Partner der Konsum Dresden e.G. und beliefert die Märkte seit sechs Jahren mit den Produkten aus der Region, die zum großen Teil extra auf Wunsch des Einzelhändlers produziert wurden. Die EVO kündigt an, gegen den Vertragsbruch juristisch vorgehen zu wollen. Die Konsumgenossenschaft indes beschwichtigt.
Wandel in den Kohleregionen

Auf Sachsens größtem See, dem 13 Quadratkilometer großen Bärwalder See in der Oberlausitz, dürfen ab 1. April Fahrgastschiffe und Sportboote unterwegs sein. Bislang war dafür eine Einzelgenehmigung nötig.
Quelle: Constanze Knappe
Auf Sachsens größtem See, dem 13 Quadratkilometer großen Bärwalder See in der Lausitz, dürfen ab 1. April Fahrgastschiffe und Sportboote unterwegs sein – ohne Einzelgenehmigung. Wie die Landesdirektion Sachsen mitteilt, habe man mit zwei Allgemeinverfügungen den rechtlichen Rahmen für die dauerhafte schifffahrtliche Nutzung des Bärwalder Sees geschaffen. Das betrifft sowohl Fahrgastschiffe als auch nichtmotor- und motorangetriebene Sportboote, heißt es. Auch Baden und Schwimmen soll dann offiziell erlaubt sein.
Weitere News zum Strukturwandel
Das Unternehmen Altech will die Lausitz zum Schwerpunkt der Batterieproduktion machen: Nun wurden sowohl Umwelt- als auch Baugenehmigung für Produktionsanlagen in Schwarze Pumpe erteilt. Damit könne die Altech Batteries GmbH mit dem Bau des Batteriewerks im sächsischen Teil des Industrieparks beginnen, hieß es.
Die Akzeptanz der Windkraft in der Bevölkerung wird unterschätzt, die Skepsis überschätzt. Das ist das Ergebnis einer Studie über die Akzeptanz der Erneuerbaren Energien in der Oberlausitz. Das gleiche Ergebnis zeigte sich bei Photovoltaik. Vom Ergebnis dieser Befragung waren die Forscher selbst überrascht.
In Geithain könnte binnen zwei Jahren ein Batteriespeicherpark für 59 Millionen Euro entstehen – mit Aussicht auf eine hohe sechsstellige Summe jährlich bei der Gewerbesteuer. Auch im Raum Borna ist Großes geplant. Mehrere Speicherparks mit deutlich höherer Kapazität planen Investoren im Umfeld des Umspannwerkes Eula. Die Anlagen speichern überschüssigen Strom zu Tageszeiten, an denen er günstig ist, und geben ihn später am Abend zu einem höheren Verkaufspreis wieder ab.
Die große Beliebtheit des Schladitzer Sees im Norden von Leipzig treibt auch den Ausbau des Sport- und Freizeitressorts voran. Noch vor Saisonstart möchte der Betreiber mehrere Projekte rund um Strand und Campingplatz fertigstellen. Am deutlichsten sichtbar ist das derzeit am Beachclub. Bagger haben hier neue Flächen aus Schotter aufgeschüttet, Natursteinblöcke bilden mehrere Terrassen. Die Anzahl der Sitzplätze wird deutlich ausgebaut.
Meistgelesen
Schulden, Pfändungen, Prozesse – die Kehrseite des Unternehmers Stefan Menzel
Der Eigentümer des Ausflugsschiffes auf dem Berzdorfer See liebt es, sich als Macher in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Doch es gibt auch eine andere Seite.
Kennzahlen
- ifo-Geschäftsklimaindex Februar Sachsen: 90,9

- Inflationsrate Februar Sachsen: 2,3

Quelle: Statistisches Landesamt
- Arbeitslosenquote Februar Sachsen: 7 (+0,0 im Vergleich zum Vormonat)
Termine
- 25. März, 9 Uhr: 3. Bauerntag des Sächsischen Landesbauernverbandes, in Weinböhla
- 25. März, 10 Uhr: Pressetermin der IHK Dresden zu Forderungen der regionalen Wirtschaft vor der Regierungsbildung in Berlin
- 27. März: Beginn der Leipziger Buchmesse 2025 mit Gastland Norwegen
- 27. März: Beginn Publikumsmesse „Dresdner Ostern“ mit internationaler Orchideenwelt
- 31. März, 10 Uhr: Online-Pressetermin zur Vorstellung der vorläufigen Machbarkeitsstudie für das Zinnwald-Lithium-Projekt
- 1. April: Beginn der Belastungstests auf gesperrter Elbbrücke in Bad Schandau – Testfahrten mit ferngesteuertem Schwerlastmodul
- 1. April, 10 Uhr: Pk der mitteldeutschen Wohnungswirtschaft zum Thema Sicherung des bezahlbaren Wohnens in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen
- 2. April: Eröffnung „Werkschau – Made in Sachsen“ mit Projekten und Werken der sächsischen Kultur- und Kreativwirtschaft, in Chemnitz
- 2. April, 13 Uhr: Bilanz-Pk VNG
- 2./3. April: Medientage Mitteldeutschland 2025, in Leipzig
- 29./30. April: 3. Sächsischer Holzbautag
- 22./23. Mai: 28. Fachtagung „Nutzung nachwachsender Rohstoffe – Biomasse-Wärme-Strom“
- 9.-11. Oktober: Feuerwehrmesse Florian
- 5. November: hubdisrupt 2025, Gläserne Manufaktur Dresden
- 14. November: Spätschicht 2025 – Exklusive Einblicke in Unternehmen und Institutionen in Chemnitz, Erzgebirge, Mittelsachsen und der Region Zwickau
SZ