Sachsen: Zukunft für Projekt X-Dörfer nach Landtagswahl ungewiss


X-Dörfer soll kulturelle Eigeninitiative stärken

Die ersten vom Programm X-Dörfer unterstützten kulturellen Start-Up’s gehen nun schon ins dritte Jahr. Andere bestanden bereits länger, erhielten aber durch X-Dörfer einen Schub. Als kulturelle Missionierung dürfe das Programm nicht missverstanden werden, erklärt Tscholl. Ein Kern von Aktiven mit eigenen Vorstellungen müsse vorhanden sein und könne einen Antrag stellen.

Möglichst bald auf eigenen Füßen stehen

Ziel von X-Dörfer ist zudem eine möglichst baldige Entlassung der Geförderten in die Selbständigkeit. Als Muster darf der Verein „Sandsteinspiele“ gelten. Weit vor X-Dörfer, zu Tscholls Bürgerbühnenzeiten, ging sie mit dem Landschaftstheater-Spektakel „Der Fall aus dem All“ nach Reinhardtsdorf-Schöna in die Sächsische Schweiz. Etwa sechzig Bürger spielten mit.

Als sich Dresden nach zwei Jahren zurückziehen musste, ging die Saat auf. Die Enthusiasten gründeten selbst einen Verein in Bad Schandau, kümmerten sich bei der Kulturstiftung um Förderung und setzten die Reihe der Inszenierungen bis heute fort.

Tanzkurse auf eigenem Grundstück

Unweit von Bad Schandau, in Kleinhennersdorf, macht auch die Heymannbaude wieder von sich reden. Zu DDR-Zeiten ein Ferienheim, von der Treuhand privatisiert, stand sie ein Jahrzehnt lang leer. Beim Treffen in Dresden berichteten Torsten Haubold und seine Gefährtin stolz vom günstigen Kauf des Grundstücks. „X-Dörfer hat uns den Impuls gegeben, nicht länger auf eine Renovierung zu warten, sondern anzufangen!“ Vor allem der Saal im DDR-Design wird für Tanzkurse genutzt.

X-Dörfer hat uns den Impuls gegeben, nicht länger auf eine Renovierung zu warten, sondern anzufangen!


Torsten Haubold zum Kulturprojekt Heymannbaude

Theater dominieren bei X-Dörfer

Die zwanzig bei dem Dresdner Treffen vorgestellten Projekte reichen vom Kulturcafé über Ferienworkshops, Tanz und Musik bis zum Literaturzirkel. Die Schreibwerkstatt Pirna mit etwa siebzig Teilnehmern dürfte wahrscheinlich das bekannteste X-Dörfer-Projekt sein.

Das Theater aber dominiert eindeutig, sogar am Sitz des Mittelsächsischen Theaters in Freiberg. Die „Bürger ohne Bühne“ wurden manchmal belächelt und standen im Schatten der Profis. Mittlerweile aber spricht Eike Köhler von einem Qualitätssprung – auch dank professioneller Unterstützung durch X-Dörfer.



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Author: admin

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