Dresden: Kulturministerium veröffentlicht Pläne für die Zukunft der sächsischen Bibliotheken


„Im Jahr 2030 sichert ein leistungsstarkes Netz an öffentlichen Bibliotheken mit stationären, mobilen und vielfältigen digitalen Dienstleistungen die Informationsgerechtigkeit für alle Bürgerinnen und Bürger des Freistaates Sachsen und damit ein Grundrecht in der freiheitlichen demokratischen Verfassung der Bundesrepublik Deutschland.“

So stellt sich das sächsische Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus die Zukunft der Bibliotheken im Land vor. Formuliert wurde diese Vision in einem umfassenden Papier mit dem Titel „Öffentliche Bibliotheken in Sachsen 2030„. Staatsministerin Barbara Klepsch het es am Mittwoch in Dresden präsentiert, gemeinsam mit Katrin Stump, der Generaldirektorin der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) und Aline Fiedler. Sie ist die Vorsitzende des Landesverbandes Sachsen im Deutschen Bibliotheksverbandes e. V.

Die Herausforderungen für Bibliotheken in Sachsen

Das Papier enthält fachliche Empfehlungen für den Betrieb von öffentlichen Bibliotheken im Freistaat, wie sie als Kultur-, Bildungs- und Freizeiteinrichtungen arbeiten können. Entwickelt wurden diese Empfehlungen praxisnah zusammen mit Vertretern aus öffentlichen Bibliotheken aller Gemeinden und Landkreise in Sachsen. Insgesamt benennt das Papier mehrere Aufgaben von Bibliotheken . Die wichtigsten Säulen seien, so Katrin Stump, die zeitgemäße Bereitstellung von digitalen Medien, die Förderung von Medienkompetenz und der Ausbau der Bibliotheken als Ort der Begegnung.

Es gibt ein Gefälle zwischen städtischen Ballungszentren und ländlichen Räumen.


Katrin Stump, Generaldirektorin SLUB

„Es gibt ein Gefälle zwischen städtischen Ballungszentren und ländlichen Räumen“, sagte SLUB-Generaldirektorin Katrin Stump im Gespräch mit MDR Kultur. Vor allem die Ausstattung sei ein großes Problem. Darum müsse man sich in den kommenden Jahren kümmern, damit es nicht zu Versorgungslücken im ländlichen Raum komme, so Stump. Zudem müssten insgesamt vier mobile Bibliotheken stets neu gefüllt werden. Zudem mache der Personalmangel auch den Bibliotheken zu schaffen. Auch dafür fordert das Papier Lösungen.

DIE öffentliche Bibliothek gibt es nicht

Die eine öffentliche Bibliothek gibt es demnach nicht. Der Leitfaden will dennoch helfen, die „Rolle der öffentlichen Bibliotheken als Zentrum unseres gesellschaftlichen Lebens zu stärken“, so heißt es im Papier.

Die Bibliotheken sind das öffentliche Wohnzimmer für die Menschen, der dritte Ort.


Katrin Stump, Generaldirektorin der Sächsischen Landesbibliothek Dresden
MDR KULTUR

„Die Bibliotheken sind das öffentliche Wohnzimmer für die Menschen, der dritte Ort“, betont Katrin Stump. Für die Verbesserung der Perspektiven braucht es neben einer vorausschauenden Personalpolitik laut Papier vor allem lokale und regionale Kooperationen, um Ressourcen optimal und effizient einzusetzen. Vernetzung ist das wesentliche Stichwort. Vernetzung untereinander und auch Vernetzung mit anderen Kultur- und Bildungseinrichtungen.

Das ausführliche Papier dient als allgemeiner Leitfaden. Die Probleme müssen aber am Ende auf regionaler Ebene gelöst werden, da die öffentlichen Bibliotheken von den jeweiligen Kommunen und Kreisen getragen und freiwillig finanziert werden.

Quelle: MDR Kultur (Julia Hemmerling), Sächsisches Staatsministerium für Kultur und Tourismus; Redaktionelle Bearbeitung: lam, tmk, asa



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Author: admin

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