„Es war Russland, das einen völkerrechtswidrigen Krieg gegen die Ukraine begonnen hat. Nicht 2021, sondern schon 2014. Und es liegt an Russland, nur an Russland, diesen Krieg zu beenden“, sagte der CDU-Politiker in Richtung des russischen Botschafters Sergej Netschajew. Dafür erhielt Kretschmer einige Buhrufe aus dem Publikum.
Unter den Toten in der Roten Armee seien sehr viele Russen gewesen, aber auch Ukrainer, Belarussen oder Georgier. „Es wäre schöner, angemessener, wenn auch Vertreter der Ukraine, Georgiens oder Belarus bei uns wären“, sagte Kretschmer. „Dass sie nicht kommen, hat vermutlich mit der Anwesenheit des russischen Kollegen zu tun.“
Russischer Botschafter: „Ich fühle mich wohl“
„Heute müssen wir erinnern an die gefallenen Soldaten“, sagte der russische Botschafter umringt von Journalisten und Bürgern auf Deutsch. „Der Tag ist deswegen sehr wichtig für uns.“ Er hinterließ – in Begleitung mehrerer russischer Militärangehöriger – am Denkmal der Begegnung einen Kranz, ebenso wie die Botschaften Frankreichs oder Belarus‘.
Netschajew antwortete auf die Frage, was er dazu sage, dass er nicht willkommen sei: „Ich spüre das nicht. Ich fühle mich wohl.“ Dazu, dass er kein Rederecht bekam, sagte er: „Wir haben die Möglichkeit, unsere Position zur Kenntnis zu bringen.“ Am Revers trug er das sogenannte Sankt-Georgs-Band, das traditionell als Zeichen der Erinnerung an den deutsch-sowjetischen Krieg gilt, seit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine aber als Symbol russischer Propaganda in der Kritik steht.