Guten Tag,
kaum war der Regierungsentwurf für den Doppelhaushalt 2025/2026 raus, landeten in meinem elektronischen Postfach im Minutentakt die Pressestatements von Wirtschaftskammern und Verbänden mit Kritik daran, was alles gekürzt wird und das dies nicht sein darf. „Einen Schlag ins Kontor der sächsischen Wirtschaft“ übertitelten die sächsischen Industrie- und Handelskammern ihre Stellungnahme und beklagten vor allem erhebliche Kürzungen in der Wirtschaftsförderung.
Im Wirtschaftsministerium dagegen ist man froh, mit einem blauen Auge davon gekommen zu sein. Der Etat für dieses Jahr ist im Vergleich zu 2024 um rund 40 Millionen Euro gekürzt worden. 2026 fällt die Lücke etwas größer aus. Das ist schmerzhaft, aber verkraftbar. Von einer „klaren Prioritätensetzung“ ist die Rede und die liegt bei der Sicherung der Wirtschaftsförderung für den Chipstandort Sachsen. Dagegen wird das Auslaufen des Landesprogramms „Regionales Wachstum“ den Unmut in kleinen Unternehmen und Handwerksbetrieben erregen. Es war einfach und unkompliziert, dem Vernehmen nach mangelte es aber wohl an der „Zielwirkung“. Und das kann sich der Freistaat nicht mehr erlauben.
Von Sparen kann nicht wirklich die Rede sein. Die Landesregierung verschuldet sich und löst Rücklagen auf, um ihren Verpflichtungen nachzukommen und dennoch in die Zukunft investieren zu können. Jetzt muss darauf hingewirkt werden, dass regionale Handwerksbetriebe und Dienstleister noch mehr als zuvor durch zusätzliche Aufträge von den Ausbauinvestitionen im Dresdner Norden profitieren, um für Zutrauen statt Frust zu sorgen. Die Stellungnahmen zeigen jedoch schon einmal, wie schwierig es werden wird, Politik zu gestalten, wenn das Geld fehlt.
Starten Sie gut in den Tag und bleiben Sie uns gewogen.
Wirtschaft in Sachsen
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Das Wichtigste aus Sachsens Wirtschaft
zusammengestellt von Tobias Winzer
Werk in Dresden: TSMC beginnt mit der Ausschreibung von Ingenieursstellen
Der taiwanische Chipkonzern startet für sein geplantes Werk in Dresden mit dem Personalaufbau. ESMC, das gemeinsame Unternehmen von TSMC und den Partnern Infineon, Bosch und NXP, ist derzeit mit 35 Mitarbeitenden eher ein Start-up. „Doch Ende des Jahres werden wir beginnen, Prozess- und Equipment-Ingenieure zu suchen“, kündigt Geschäftsführer Christian Koitzsch an. Allein durch die neue Fabrik des taiwanischen Auftragsfertiger entstehen in den kommenden Jahren rund 6000 neue Jobs – 2000 selbst in der Fabrik und noch mal 4000 bei Zulieferern und Dienstleistern. „Die Faustregel in der Branche ist, auf einen Arbeitsplatz bei uns kommen noch einmal 1,8 Stellen bei unseren Zulieferern“, sagt Koitzsch. Nach Einschätzung des Branchennetzwerks Silicon Saxony sind bis zum Jahr 2030 mindestens 27.000 Stellen neu zu besetzen.
Ryanair-Manager kritisiert Mitteldeutsche Flughafen AG
Am Samstag startet in Leipzig/Halle der letzte Ryanair-Flug nach London – dann verlässt die irische Billig-Airline Sachsen. Airline-Manager Marcel Meyer kritisiert den Flughafenbetreiber. „Neben der staatlichen Luftverkehrssteuer ab 15,53 Euro pro Passagier und der Flugsicherungsgebühr fallen in Leipzig und Dresden exorbitante Sicherheits- und Flughafengebühren an, etwa für Start und Landung, die Bodendienste oder Dienste wie Säuberung“, sagt er im Interview. Wenn man bei all den Steuern und Gebühren nur noch 1,50 Euro Gewinn erziele, sei es höchst unrentabel.
Die Mitteldeutsche Flughafen AG wehrt sich gegen die Kritik. „Landeentgelte dienen ausschließlich zur Kostendeckung der Unterhaltung der jeweiligen Infrastruktur eines Flughafens“, sagt Sprecher Uwe Schuhart. Die Entgelte seien zweckgebunden und nicht frei gestaltbar. Für die Genehmigung ist der Freistaat Sachsen zuständig. Und die Infrastruktur sei je nach Airport unterschiedlich groß: Während Leipzig/Halle zwei Start- und Landebahnen unterhalten muss, ist es in Lübeck beispielsweise nur eine.
Mehr Insolvenzen in Sachsen
Die Zahl der Firmenpleiten ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Wie das Statistische Landesamt mitteilt, sind 2024 insgesamt 867 Anträge auf Eröffnung eines Unternehmensinsolvenzverfahrens gestellt worden. Damit stieg die Zahl der Unternehmensinsolvenzen gegenüber 2023 um 120 Verfahren und damit um gut 16 Prozent. Knapp 80 Prozent der Verfahren wurden eröffnet, die übrigen gut 20 Prozent wurden mangels Masse abgelehnt. Dass Deutschland gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten steckt, wird auch an der Menge der sogenannten Privatinsolvenzen deutlich.
Derweil steckt die sächsische Metall- und Elektroindustrie tief in der Krise. Die Kapazitäten in den Unternehmen seien nur noch zu 76 Prozent ausgelastet, wie der Sachsenmetall mitteilt. Damit sei die gegenwärtige Lage vergleichbar mit der Situation in den Finanz- und der Corona-Krisen, heißt es. Bei einem weiteren Produktionsrückgang wie bisher drohe der Verlust von bis zu 30.000 Arbeitsplätzen, warnt der Branchenverband.
Neues Magazin „Wirtschaft in Sachsen“ erscheint
Mit neuem Schwung in den Frühling. Was für viele Menschen privat gilt, scheint auch das Credo der sächsischen Wirtschaft zu sein. Erstmals seit Monaten schauen viele Unternehmer optimistischer in die Zukunft. Genau das will auch WIRTSCHAFT IN SACHSEN mit der Frühjahrsausgabe, die am Freitag erscheint, tun: mit spannenden Reportagen, starken Analysen und außergewöhnlichen Porträts sowie einem Schwerpunkt zum Handel in Sachsens Innenstädten.
Köpfe & Karrieren

Oliver Riedel, Chef der Biofabrik, in Dresden war 2018 auch einmal Kandidat im Wettbewerb „Unternehmer des Jahres“.
Quelle: SZ-Archiv: Robert Michael
Die Betrugsvorwürfe gegen den Gründer der auf Plastikrecycling spezialisierten Dresdner Technologieschmiede Biofabrik, Oliver Riedel, sowie gegen den früheren Vertriebsmanager Jürgen M. weiten sich aus. Nach Recherchen von Sächsische.de gehört das im schweizerischen Appenzell sitzende Umweltunternehmen Enespa AG zu den mutmaßlichen Opfern in dem Fall. Eine weitere Spur führt nach Österreich.
„Mir wurde die Berufsausübung verboten!“
Fünf Jahre nach dem ersten Lockdown fordern Bund und Land Corona-Soforthilfen zurück. Der Radebeuler Friseurmeister Christian Schneider will das nicht widerspruchslos hinnehmen. Denn erneut sieht der Friseurmeister seine wirtschaftliche Existenz bedroht. Was ihn auf die Palme bringt, sind zwei Schreiben der Sächsischen Aufbaubank (SAB). In beiden geht es um 9000 Euro Corona-Soforthilfe, die er von Bund und Land während des ersten Corona-Lockdowns vor fünf Jahren erhalten hat. Schneider kritisiert, dass Lebenshaltungskosten in der Endabrechnung der Corona-Hilfe keine Berücksichtigung finden.
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Online-Workshop Strategisches Personalmanagement: Planlos durch die Galaxis?
Strategien und Pläne schrecken viele Menschen ab. Die Welt sei sowieso unvorhersehbar. Trotzdem ist es sinnvoll, die eigenen Ziele zu definieren – zumal bei Unternehmen in Zeiten demografischer Umbrüche. Wie Sie vorausschauend Ihr Personalmanagement aufstellen, können Sie mit den Personalexpertinnen und -experten von ZAROF. in einem Online-Workshop diskutieren!
Meißen hat einen Influencer für Busse
Patrick Mensing ist als Busfahrer für die Verkehrsgesellschaft Meißen unterwegs. Als Busfluencer sammelt er Follower auf TikTok. Seine Inspiration ist ein anderer ÖPNV-Influencer: der Dresdner Straßenbahnfahrer Maik Zeuge, besser bekannt als Tramfluencer. Wenn Mensing mit dem TikTok-Kanal ein Ziel hat, dann nicht, damit Geld zu machen. Stattdessen will er den Beruf des Busfahrers bewerben und Vorurteile abbauen.
Weitere Personalien
Der Senat der Hochschule Zittau/Görlitz hat jetzt die vom Rektor Prof. Alexander Kratzsch vorgeschlagenen Kandidaturen für die Prorektorate Bildung und Nachhaltigkeit sowie Forschung, Transfer und Internationalisierung bestätigt. Damit treten Prof. Małgorzata Maćkowiak und Prof. Sophia Keil ihre Ämter als Prorektorinnen an und unterstützen in den kommenden fünf Jahren Rektor Kratzsch und Kanzler Christoph Duscha bei der strategischen Weiterentwicklung der Hochschule.
Norman Schröder ist neuer Amtsleiter des Finanzamtes Meißen. Er begann 2008 seine berufliche Tätigkeit in der Finanzverwaltung des Freistaates Sachsen im Finanzamt Dresden II. Zuletzt leitete er sechs Jahre lang das Finanzamt Oschatz. Im Finanzamt Meißen sind derzeit 256 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig.
Autoland Sachsen

Volkswagen beginnt mit der Umsetzung des beschlossenen Sparpakets – mit Folgen auch im Zwickauer Werk.
Quelle: Jan Woitas/dpa
Volkswagen beginnt mit der Umsetzung des beschlossenen Sparpakets – mit Folgen auch im Zwickauer Werk. Innerhalb der Produktion wird nun an allen VW-Standorten schrittweise die unterste Führungsschicht gestrichen. Es geht um die sogenannten Teamsprecher, die künftig wieder durchgängig Produktionsarbeiten übernehmen sollen in ihren Gruppen. VW will so Produktionsabläufe optimieren, um Geld einsparen und die Produktivität steigern zu können, wie die Freie Presse berichtet.
Weitere News aus dem Autoland Sachsen
Die Firma Flexebu GmbH in Klingenthal baut Wohnmobile nach Kundenwünschen aus. In dem Familienunternehmen hat Mark Schlott die Geschäftsführung von seinem Vater Jörg Schlott übernommen. Flexebu muss keine Werbung machen. „Wir sind jetzt schon voll bis Mitte nächsten Jahres“, sagt Mark Schlott. Die Freie Presse berichtet.
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Nachfolge regeln, Zukunft sichern – mit den Experten der ADLATUS
Die Unternehmensnachfolge ist eine große Herausforderung für Unternehmer. Die ADLATUS AKTIENGESELLSCHAFT bietet individuelle Lösungen – von der Bewertung über die Käufersuche bis zur Übergabe. Mit Hilfe einer unabhängigen Beratung bleibt Ihr Lebenswerk in guten Händen. Planen Sie vorausschauend und übergeben Sie Ihr Lebenswerk in die richtigen Hände!
Aus den Unternehmen

Der Maschinenhersteller Lomma hat einen neuen Eigentümer.
Quelle: Claudia Hübschmann
Seit einigen Monaten gehört der traditionsreiche Anhängerhersteller Lomma im Kreis Meißen einem Unternehmer aus Bayern. Doch an der Seriosität des im bayerischen Landkreis Starnberg lebenden Unternehmers Philipp Schober werden Zweifel laut. Lieferanten und Mitarbeiter berichten von Außenständen, Imageschäden und fehlender Perspektive. Es gibt Rechtsstreitigkeiten, ein Gläubiger hat sogar einen Haftbefehl zur Abgabe der Vermögensauskunft gegen den neuen Eigentümer beantragt. Schober verfügt über ein Sammelsurium diverser Unternehmen, vor allem in Bayern und Sachsen. Die meisten davon existieren jedoch nur auf dem Papier, haben keine Beschäftigten und produzieren nicht. Einige seiner früheren Beteiligungen gingen pleite, wurden verkauft oder liquidiert. Schober selbst weist die Vorwürfe und Äußerungen vehement zurück. Er vermutet dahinter die Kampagne eines ehemaligen Mitarbeiters.
Weitere News aus den Unternehmen
Die Firma D.I.S. Germany, deutscher Ableger der US-amerikanischen Unternehmensgruppe D.I.S., will sich am Standort im Pirnaer Gewerbegebiet Copitz-Nord erweitern und die Produktion ausbauen. Der Neubau soll hauptsächlich als zusätzliche Produktionsstätte des auf die Ionenstrahltechnologie spezialisierten Unternehmens dienen. Zudem sollen dort Geräte und Maschinen unter Reinraumbedingungen montiert werden. Im Zuge dessen werden weitere Arbeitsplätze in Pirna entstehen.
Der Betriebsrat hatte dem Tabakkonzern Philip Morris Vorschläge gemacht, um die Traditionsfabrik F6 in Dresden zu erhalten. Auf Nachfrage, wie die Geschäftsleitung die neuen Vorschläge des Betriebsrats einschätzt und ob die Produktion erhalten bleiben kann, teilt ein Pressesprecher mit: „Wir befinden uns aktuell in laufenden Verhandlungen zum Interessenausgleich und zum Sozialplan für die geplante Werksschließung unseres Standorts in Dresden.“ Der Konzern bleibt dabei: Die Fabrik aus dem Jahr 1900 wird dieses Jahr aufgegeben.
Die Mitgeschäftsführerin der GMH-Gruppe, Anne-Marie Großmann, sorgt mit einigen Drohungen in der Belegschaft für Unruhe gesorgt. Auch in den Schmiedewerken Gröditz, die zum Konzern gehören. Die Tochter des Konzerngründers Jürgen Großmann warnte eindringlich vor einem Ende der Stahlindustrie in Deutschland. In den vergangenen Monaten wurde auch in Gröditz die Produktion zurückgefahren. Eine Konzernsprecherin sagt, man prüfe aktuell grundsätzlich die Möglichkeiten, „auch im Ausland zu investieren“.
Die Deutschen Werkstätten Hellerau (DWH), die sich unter anderem auf den Innenausbau von Jachten spezialisiert haben, sind durch die Russland-Sanktionen unter Druck geraten. Inhaber Fritz Straub entschied, rund 100 von 450 Arbeitsplätzen zu streichen. Dank zwei Großprojekten haben die Werkstätten derzeit viel zu tun: Zwei Werften aus Deutschland und den Niederlanden geben insgesamt 70 Millionen Euro nach Dresden für den Jacht-Ausbau.
Das Dresdner Software-Unternehmen Communardo übernimmt die österreichische Firma Celix. Ein entsprechender Vertrag wurde in Wien unterzeichnet, teilt Communardo mit. Mit dieser Akquisition stärke Communardo seine Präsenz in Österreich und baue seine Marktführerschaft im deutschsprachigen Raum weiter aus.
Das Aus des Henkel-Werks in Heidenau Ende 2024 kostete 40 Arbeitsplätze. Nun wird das Werk geräumt und ein Käufer gesucht. Bis zum Jahresende soll der Verkauf abgeschlossen sein.
Die Beschäftigten des Lausitzer Energiekonzerns Leag erhalten künftig mehr Geld. In zwei Stufen steigen demnach die Vergütungen der rund 7200 Beschäftigten um 7,5 Prozent. Sie erhalten außerdem einmalig 1000 Euro und dauerhaft wahlweise zwei freie Tage oder 500 Euro pro Jahr.
IG Metall und Beschäftigte von Heine Resistors, Tochter des Konzerns Knorr-Bremse, wehren sich gegen Schließung der Produktion in Sachsen. Der börsennotierte Konzern Knorr-Bremse in München hatte vor drei Wochen angekündigt, die Produktion aus Dresden dieses Jahr nach Polen zu verlagern. Etwa 40 Stellen sind bedroht.
Die Peli-Gruppe will die Produktion am Standort in Crottendorf ausbauen. Schutzkoffer werden dort fürs Militär, für Rettungskräfte und viele andere hergestellt. In den vergangenen beiden Jahren sind jeweils zweistellige Millionenbeträge in das Werk investiert worden. Auch für 2025 kündigt Betriebsleiter Marek Krogoll große Investitionen an, wie die Freie Presse berichtet.
Der Verkauf der Muldentalkliniken an den Konzern Sana hat eine große Hürde genommen. Mehr als 95 Prozent der Mitarbeitenden haben den Änderungsverträgen trotz Gehaltseinbußen zugestimmt. „Wenn auch die weiteren Hürden genommen und die Insolvenzgründe von Gesellschafter und der Sana Kliniken AG beseitigt wurden, kann die Geschäftsführerin Julia Alexandra Schütte den Insolvenzantrag zurücknehmen“, heißt es seitens der Muldentalkliniken.
Die Egocentric Merchandising GmbH aus Dresden hat sich auf textilen Siebdruck spezialisiert. Auf Shirts, Hoodies und Mützen kommt, was der Kunde wünscht oder was sich die Mitarbeiter der Grafikabteilung ausgedacht haben. Die Kunden kommen aus allen Bereichen, im Sport etwa Bayern München, der Deutsche Handballbund und Nürburgring und aus der Wirtschaft Katjes, Vodafone und Radeberger. Die Firma war bislang wenig bekannt – bis Fans von Dynamo Dresden die Egocentric-Gruppe öffentlich angriffen.
Die Sächsische Hebe- und Zurrtechnik GmbH (SHZ) expandiert mit dem Vertriebspartner Andes Mining Solutions (AMS) auf den südamerikanischen Markt, teilt das Unternehmen mit. Damit setzt SHZ ihren internationalen Wachstumskurs fort. AMS ist im Bergbau und im Bausektor tätig und bietet Schulungen und technische Beratung mit Sitz in Chile.
Ihr Produkt nutzt sogar die spanische Fußball-Nationalmannschaft. Das macht den Geschäftsführer der Bandweberei „Elastic Belts“ in Großröhrsdorf durchaus stolz, überrascht aber nicht wirklich. Seine Firma hat sich in den vergangenen Jahren vor allem im Profisport einen Namen gemacht. Ihre Trainingsbänder sind gefragt. Die Sportler der spanischen Fußball-Nationalmannschaft nutzen die 6,80 Meter langen und zu einer Schlaufe geformten Bänder zum Beispiel als Widerstand zwischen zwei entgegengesetzt rennenden Personen. Das formt die Muskeln und verbessert die Flexibilität. Die Bänder stecken aber auch in vielen Wohnzimmern.
Aus den Regionen

Die Pfunds-Molkerei auf der Bautzner Straße: Vor den Wohn- und Geschäftshäusern soll ein Radweg entstehen.
Quelle: Foto: Sven Ellger
Entlang der Bautzner Straße in Dresden entstehen schrittweise durchgehende Radwege. Seit vielen Jahren führt das immer wieder zu Protest. Jetzt sollen entlang der Trasse im Bereich der Pfunds-Molkerei Radwege markiert werden. Doch dort halten bisher viele Busse, zukünftig wird das nicht mehr möglich sein. Der Geschäftsführer der Pfunds-Molkerei hat deswegen einen Protestbrief an Staatskanzlei, Oberbürgermeister und die Fraktionen im Stadtrat geschickt. Mit „großer Besorgnis und Empörung“ habe man auf die Mitteilung über den Radwegebau reagiert. Die Maßnahme werde „verheerende Folgen“ für den Milchladen, die umliegenden Geschäfte und den Tourismus vor Ort haben.
Weitere News aus den Regionen
Aus Forschung und Start-Ups

Steckt in der Krise: Am Kunststoff-Zentrum Leipzig arbeiten Experten seit Jahrzehnten an innovativen Lösungen für die Industrie. Doch nun stellt sich die Frage: Wie geht es weiter?
Quelle: Andre Kempner
Das Kunststoff-Zentrum Leipzig (KUZ) zählt mit seiner 60-jährigen Geschichte zu den traditionsreichen Forschungseianrichtungen in Leipzig, seit Jahrzehnten wird an innovativen Lösungen für die Industrie geforscht. Nun steht das KUZ vor einer entscheidenden Phase: Die Einrichtung im Leipziger Westen ist in wirtschaftliche Turbulenzen geraten und musste einen Insolvenzantrag stellen. Der Geschäftsbetrieb läuft aber weiter, und auch die bestehenden Aufträge werden erfüllt.
Weitere News aus Forschung und Start-Ups
Jährlich erkranken in Europa rund vier Millionen Menschen an Infektionen, die Krankenhauskeime auslösen. Forscher des Fraunhofer FEP in Dresden entwickeln nun Folien, die Krankheitserreger abtöten und ihre Ausbreitung verhindern. Das bedeutet mehr Schutz für Kliniken, Heime oder in Bussen und Bahnen.
Das Ex-Gelände des Agrochemiezentrums Laußig (Landkreis Nordsachsen) ist beliebt. Mehrere Unternehmen haben sich in jüngster Zeit hier angesiedelt – auch Sachsens erste und größte Waschanlage für Zeltplanen. „Wir waschen hier nicht nur die Zeltplanen, sondern imprägnieren, reparieren und stellen solche auch her. Dazu kommt die Herstellung und Reparatur von Lkw-Planen“, sagt Chef David Himmer. Aus ganz Deutschland kommen mittlerweile die Aufträge.
Vor zwei Jahren begann Bartlomiej Tuchalski in Görlitz mit seiner Geschäftsidee – und entwickelte mit seinen selbst genähten Fahrradtaschen einen Exportschlager. Grundlage für die Produkte unter dem Label „Bohemia Outdoor“ ist Rucksacklaminat, bestehend aus recycelten PET-Flaschen. Seit einem halben Jahr hat Bart Tuchalski nicht nur mehr Platz, sondern auch mehr Zeit zum Taschen nähen. Denn einen Job in einem Autohaus hat er mittlerweile gekündigt und produziert die Taschen jetzt hauptberuflich.
Das Start-up navou mit den Standorten Leipzig und Düsseldorf will den Umbau bestehender Gebäude mithilfe eines eigenen Bausystems vereinfachen. Sie sollen damit effizient und ressourcenschonend modernisiert werden. Nachhaltiges Wohnen soll nicht nur möglich, sondern auch bezahlbar sein, sagen die Gründer. Das Portal Startup Mitteldeutschland berichtet.
Eine Dresdner Studentin hat eine Umfrage gestartet, um Gründungspotenziale im „Grünen Sektor“ zu ergründen. Die zentralen Fragen der Studie sind die Höhe des Gründungspotenzials, wer potenzielle Gründer und Gründerinnen sind und wie konkret die Gründungsvorhaben derzeit sind.
Der Löbauer Jungunternehmer Marc Meyer hatte Ende letzten Jahres in den drei Kaufland-Märkten Automaten aufgestellt, aus denen Kunden Überraschungspakete ziehen konnten. Jetzt sind sie wieder verschwunden. Nach einer anfänglich starken Nachfrage seien die Umsätze rapide zurückgegangen, sagt Meyer.
Produkt der Woche

Der Gründer der Sektkellerei Hendrik Weber beim Verkosten einer seiner Sekte. Der jetzt prämierte wurde 2017 geerntet.
Quelle: Ines Mallek klein
Feinste Sekte sind nicht von der Größe des Weinguts abhängig. Das ist wohl eine der Lehren aus der Auszeichnung, die die Meißner Sektmanufaktur Perlgut bekommen hat. Die Sektkreation aus der Grand Terroir-Linie ist der beste sächsische Sekt beim Award 2025 und spielt mit der erreichten Punktzahl von 94 auch in der Spitzenliga deutscher Sekte mit. Der Winzer und Oenologe Hendrik Weber hatte die Manufaktur 2013 gegründet. „Einen Teil der Spätburgunder-Rebstöcke für den prämierten Sekt haben wir in den Jahren 2013 und 2014 auf dem neu terrassierten Weinberg direkt an der Sektmanufaktur Perlgut aufgerebt“, so Weber. Die Lage und der Boden seien perfekt für Sektgrundweine. Wer möchte, kann den Sekt direkt am Fuße des Weinbergs genießen.
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Fünf Jahre nach der Übernahme des Thüringer Hofs steckt Wirt Christian Laube in finanziellen Schwierigkeiten. Was wird nun aus dem traditionsreichen Restaurant?
SZ