Solarbranche in Sachsen kritisiert Hürden beim Photovoltaik-Ausbau


Trotz hoher Nachfrage geht der Ausbau von Photovoltaik in Sachsen nur langsam voran. Es gebe zu viele Hürden, erklärte das Leipziger Unternehmen Energiekonzepte Deutschland (EKD). Geschäftsführer Timo Sillober sagte, gesetzliche Vorgaben würden die technische Umsetzung vielfach behindern.

Das sei etwa bei den Komplettsystemen aus Solaranlage, Batteriespeicher und digitaler Steuerung der Fall, die EKD anbietet. Strom soll dabei gezielt dann genutzt oder gespeichert werden, wenn er besonders günstig ist – etwa nachts bei negativen Börsenstrompreisen. „Wir könnten die Energiesteuerung für den Kunden sofort optimieren“, sagte Sillober. Doch regulatorisch sei das bislang nicht vorgesehen. 

Kritik aus Wissenschaft: Einführung von intelligenten Messsystemen zu langsam

Kritik kommt auch aus der Wissenschaft. Die Einführung von intelligenten Messsystemen, den sogenannten Smart Metern, gehe in Deutschland viel zu langsam voran. Das sei vor allem im internationalen Vergleich peinlich, erklärte Jens Schneider von der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Leipzig.

Es fehle an zeitlich und regional differenzierten Strompreisen, die flexible Verbrauchsmodelle fördern könnten, so Schneider. Als Beispiel nannte er den überregional einheitlichen Strompreis. Wenn im Norden der Wind weht, würden Wärmepumpen und E-Autos im Süden verstärkt Strom beziehen – auch wenn der dort physisch gar nicht ankommt. Das führe dazu, dass Windkraftwerke abgeregelt und Gaskraftwerke hochgefahren werden müssten.



Originalbeitrag ansehen

Author: admin

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert