„Schlag ins Gesicht“: Lehrer und Eltern kritisieren Pläne gegen Stundenausfall in Sachsens Schulen


Arbeitgeberchef sieht auch Elternhäuser in der Pflicht

Der sächsische Arbeitgeberpräsident Jörg Brückner findet, es müsse „oberstes politisches Ziel sein, Lehrer vor die Schulklassen zu bringen“. Vorfahrt für Lehrer heißt für ihn, dass auch „ein Heer von Sozialpädagogen oder multiprofessionellen Teams gut ausgebildete Lehrkräfte nicht ersetzen“ könne.

Die Bedingungen seien so anzupassen, „dass das Arbeitsvermögen der Lehrer stärker als bisher in die Unterrichtsversorgung fließt“, so Brückner. Abordnungen in die Schulverwaltung und schulbezogene Anrechnungsstunden sollten schulartübergreifend verringert und dafür Anreize geschaffen werden, „damit mehr Lehrkräfte in Vollzeit arbeiten oder ihre Arbeitszeit ausweiten“.

Lehrern und Schulleitern gebührt mehr Achtung – ihr Status als Respektspersonen darf nicht weiter erodieren. Zudem muss der bürokratische Ballast weg, der Schulen zunehmend zu Verwaltungsbehörden macht.


Jörg Brückner
Arbeitgeberpräsident

Gleichzeitig sollten Schulen nicht „als gesellschaftlicher Reparaturbetrieb all das heilen“ müssen, „was in manchen Elternhäusern unterbleibt.“ Stattdessen muss laut Brückner die Eigenverantwortung der Familien gestärkt und Lehrern und Schulleitern mit mehr Achtung begegnet werden.

Politische Reaktionen

Aus Sicht der Linken im Landtag schlägt das Kultusministerium viele richtige Schritte vor. Bei anderen gebe es aber Diskussionsbedarf, sagt die Linken-Abgeordnete Luise Neuhaus-Wartenberg. Es sei unverständlich, dass die Staatsregierung die Integration von Kindern mit Migrationsgeschichte erschweren wolle.

Die Grünen sehen Licht und Schatten. „Die Lehrkräfte sollen weiterhin die verfehlte Bildungspolitik der CDU ausbaden. Die Devise sollte aber sein: Mehr Unterstützung statt mehr Druck“, betont Bildungspolitikerin Christin Melcher (Grüne). Die SPD-Fraktion kündigt eine Prüfung der Vorschläge an.

Lehrer sollen Verständnis entwickeln für die eine desaströse Bildungspolitik der letzten Jahrzehnte. Genau mein Humor…


Uwe Feustel
Kommentar bei MDR SACHSEN/Instagram



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Author: admin

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