Sachsen-Anhalt: 18 wunderbare Ausflugsziele im Frühling


Orte mit Architektur zum Staunen

Saale-Unstrut-Tal: Naumburger Dom mit Uta

Der Naumburger Dom ist ein architektonisches Meisterwerk der Romanik und Gotik und gehört seit 2018 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Kulturinteressierte können hier nicht nur historische, sondern auch zeitgenössische Kunst entdecken. So hat z.B. der Leipziger Maler Neo Rauch die Fenster der Elisabethkapelle gestaltet. Im Altar des Westchores ist der von Lucas Cranach gefertigte Altar zu sehen, der vom zeitgenössischen Maler Michael Triegel bildlich ergänzt wurde.

Am faszinierendsten aber sind die zwölf steinernen Stifterfiguren, die fast lebendig wirken. Uta ist ohne Frage die berühmteste. Sie wird häufig als die schönste Frau des Mittelalters bezeichnet und hat auch Umberto Eco und Walt Disney fasziniert. Disney zeichnete nach ihrem Vorbild die Königin in seinem Schneewittchen-Film. Empfehlenswert ist eine Führung, bei der man Interessantes zu den anderen Stifterfiguren erfahren kann. Nach der Besichtigung lädt der idyllische Domgarten zum entspannten Verweilen ein.

Merseburg: Dom, Domschatz und Raben

Der über 1.000 Jahre alte Merseburger Dom gehört zu den bedeutendsten Kathedralbauten in Deutschland. Er ist Zeugnis der historischen Bedeutung von Merseburg als einstiger Pfalz- und Bischofsstadt. Im Inneren dominiert die gewaltige Ladegast-Orgel mit 5.687 Pfeifen, die zu den klangschönsten romantischen Orgeln in Deutschland gehört. Ebenso beeindruckend ist die nahezu unverändert erhaltene frühromanische Krypta. In der sogenannten Südklausur wird der größte Schatz des Doms als Faksimile gezeigt, die Merseburger Zaubersprüche aus dem 10. Jahrhundert, zwei heidnische Beschwörungsformeln zur Anrufung germanischer Götter. Wer mag, kann danach noch Schloss Merseburg mit dem Kulturhistorischen Museum besuchen oder im Schlossgarten spazieren. Und unbedingt dazu gehört ein Besuch der Raben auf dem Schlossgelände, die an die traurige Geschichte der Rabensage erinnern.

Dessau: Bauhaus und Meisterhäuser

Obwohl die Kunstschule nur 14 Jahre bestand, prägt sie das Bild der Moderne im In- und Ausland bis heute. 1919 in Weimar gegründet, musste sich das Bauhaus 1925 einen neuen Standort suchen. In Dessau traf sie auf eine aufgeschlossene, moderne Stadt, die es ermöglichte, dass nach den Entwürfen von Walter Gropius ein Schulgebäude und die Meisterhäuser für die Lehrenden entstanden, in denen die architektonischen und künstlerischen Vorstellungen des Bauhauses ohne Abstriche verwirklicht werden konnten – und bis heute erhalten geblieben sind. Bauhaus und Meisterhäuser können besichtigt werden. Am besten bucht man eine Führung, so erschließen sich die damals radikalen Neuerungen in der Lehre und die Funktionalität der Gebäude noch einmal mehr. Zudem wird mit manchem Klischee aufgeräumt, auf das das Bauhaus heute mitunter reduziert wird.

Quedlinburg: Altstadt, Stiftskirche und Schloss

Verwinkelte Gassen aus uraltem Kopfsteinpflaster, mehr als 2.000 teilweise reich verzierte Fachwerkhäuser, mittelalterliche Plätze – das Altstadtensemble von Quedlinburg ist einmalig und gehört seit 1994 zusammen mit der Stiftskirche St. Servatius und dem Schloss zum UNESCO-Weltkulturerbe. Es ist ein Ort, wo Geschichte geschrieben wurde: König Heinrich I. legte in Quedlinburg im 10. Jahrhundert den Grundstein für die Einigung der deutschen Herzogtümer. Und es ist auch ein Ort der Moderne: Der Freundschaft zwischen dem Quedlinburger Juristen Hermann Klump und dem Künstler Lyonel Feininger ist es zu verdanken, dass bedeutende Teile von Feiningers Werk vor der Zerstörung durch die Nationalsozialisten bewahrt wurden und seit 1986 im Museum Lyonel Feininger besichtigt werden können.

Altmark: Die Hansestädte im Norden

Sachsen-Anhalt erstreckt sich so weit in den Norden, dass es hier auch mehrere sehenswerte Hansestädte gibt, die zum Ausflug einladen. Stendal als größte Stadt und Zentrum der Altmark ist geprägt von historischen roten Backsteinbauten, wie sie typisch für viele Hansestädte sind, darunter zwei prächtige Stadttore. Attraktion im Winckelmann-Museum ist ein riesiges Trojanisches Pferd, von dem man einen schönen Blick über die Stadt hat.

Auch Salzwedel beindruckt mit Backsteingotik, idyllischen mittelalterlichen Fachwerkvierteln und imposanten Bürgerhäusern. In der einstigen Kaiserresidenz Tangermünde haben reiche Kaufleute und Kaiser Karl IV. bauliche Schätze entstehen lassen, die man am besten bei einem Spaziergang auf der Elbpromenade erkunden kann.

Ein weiteres Highlight ist die romantische Künstlerstadt Kalbe mit mehr als 100 Brücken. Dank eines innovativen Kulturprojekts kommen junge Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt in die Stadt, können hier leben und arbeiten und bieten vielfältige Workshops für Einheimische an.



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Author: admin

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