Regisseurin Constanze Klaue über „Mit der Faust in die Welt schlagen“


Lukas Rietzschel erzählt im Buch „Mit der Faust in die Welt schlagen“, wie zwei Lausitzer Brüder rechtsradikal werden. Constanze Klaue holt diese ostdeutsche Lebensrealität nun ins Kino.

Sachsen. Ein Neubau wird nie fertig, eine Familie zerbricht und zwei Brüder finden unter Neonazis Halt: Die Verfilmung von Lukas Rietzschels „Mit der Faust in die Welt schlagen“ (Ullstein) erzählt einfühlsam von der Perspektivlosigkeit einer ganzen Region: Regisseurin Constanze Klaue erzählt, wie unterschiedlich die Reaktionen aus Stadt und Land sowie in West und Ost auf den Film sind.

Frau Klaue, nach der Verfilmung von „Mit der Faust in die Welt schlagen“ nannte „Die Zeit“ Sie die „ostdeutsche Regisseurin der Stunde“. Stört Sie die Einschränkung „ostdeutsch“?

Ein bisschen schon, denn ich bin erst mal Filmemacherin und durchaus in der Lage, nicht nur über Ostdeutschland Filme zu machen. Natürlich liegt dem Film das Ostdeutsche zugrunde, aber es ist eine in sich geschlossene Geschichte, die auch in Westdeutschland und international funktioniert. Diese Transformationserfahrung gibt es ja auch in anderen Teilen der Welt. Manchmal glaube ich, es ist ein großes Problem, dass wir dieses Ostdeutschland haben, in das wir alle Probleme stecken können, um sich dadurch ein Stück weit von ihnen zu distanzieren. Warum schreibt „Die Zeit“ nicht „Regisseurin der Stunde“, denn das Ostdeutsche ist ja genauso ein deutsch-deutsches Thema?

„Mit der Faust in die Welt schlagen“ als Kollektiverfahrung



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Author: admin

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