Tausende Jugendliche der DDR sollten hinter diesen Mauern umerzogen werden: Die Gedenkstätte «Geschlossener Jugendwerkhof» in Torgau bekommt nun 185.000 Euro vom Freistaat Sachsen. Die Gedenkstätte sei ein wichtiger Erinnerungsort für die Unrechtsmechanismen in der DDR, sagte Kulturministerin Barbara Klepsch (CDU). Die Förderung trage dazu bei, die Erinnerung an das erlittene Unrecht wachzuhalten und jungen Generationen eine Auseinandersetzung mit diesem «dunklen Kapitel der Geschichte» zu ermöglichen.
Die Fördermittel stammen aus dem Strukturentwicklungsfonds sächsische Braunkohleregionen, der Bund gibt 126.000 Euro für die Gedenkstätte dazu. Mit den Geldern sollen unter anderem die Dauerausstellung «Ich bin als Mensch geboren und will als Mensch hier raus!» um weitere Elemente wie eine Recherchestation, Audioguides oder einen Comic-Roman ergänzt werden.
Zudem soll auch die Tour «Blackbox Heimerziehung» wieder auf Reisen gehen. Ein umgebauter Seecontainer informiert dafür an historischen Orten über die Hintergründe sozialistischer Umerziehung.
Haftähnliche Zustände
Die Begegnungsstätte erinnert seit 1998 an die haftähnlichen Zustände, unter denen die Jugendlichen zu «sozialistischen Persönlichkeiten» umerzogen wurden. Die Finanzhilfen aus dem Strukturentwicklungsfonds sollen den Wandel in den sächsischen Braunkohleregionen unterstützen und Arbeitsplätze im Zuge des Braunkohleausstiegs sichern.
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