Kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die nationalsozialistischen Konzentrationslager geräumt. Die Häftlinge wurden von der SS auf mörderische Gewaltmärsche und Zugtransporte gezwungen, die sich mitten durch die Gesellschaft der Kriegsendphase bewegten. Diese so genannten „Todesmärsche“ fanden auch in Sachsen statt.
Im Online-Vortrag wird insbesondere die Rolle der lokalen Bevölkerung im Mittelpunkt stehen, die an diesem Geschehen unmittelbar beteiligt war. Außerdem wird die Nachgeschichte der Todesmärsche beleuchtet: Wie wurden diese Verbrechen nach dem Krieg geahndet und wie gestalteten sich frühe Formen des Gedenkens?
Im zweiten Teil der Veranstaltung stellt Steffen Butzkus das Projekt „Todesmärsche in Sachsen 1944/45 auf gedenkplaetze.info“ vor, an dem der Verein AKuBiZ seit September 2024 arbeitet. Ziel ist es, die Verläufe der Todesmärsche durch Sachsen digital darzustellen, um so einen Anreiz zu geben, die Orte dieser Verbrechen zu erschließen und eine Grundlage für eine eingehende Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit zu schaffen. Die Plattform https://www.gedenkplaetze.info/ fungiert als Schnittstelle, um historische Ereignisse sowohl digital als auch analog erreichbar und die damit verbundenen Schicksale zugänglich zu machen.
Foto: Befreite KZ-Häftlinge in Wurzen, April 1945 (USHMM)
Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.
#demokratierelevant Aufgrund der aktuellen Haushaltssituation Sachsens wird die Veranstaltung nur honorarfrei möglich. Wir bedanken uns bei beiden Referenten sehr für ihr Engagement und die Möglichkeit des Austauschs zum Thema „Todesmärsche“ in diesem wichtigen Gedenkjahr.
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