Magdeburg (dpa/sa) – In Sachsen-Anhalt sind am Sonntag rund 1,7 Millionen Menschen zur Wahl des neuen Bundestags aufgerufen. Von 8.00 Uhr bis 18.00 Uhr haben die Wahllokale geöffnet – Zehntausende haben ihre Stimme in Sachsen-Anhalt aber schon per Briefwahl abgegeben.
Landeswahlleiterin Christa Dieckmann ruft alle Wahlberechtigten auf, ihr Wahlrecht auszuüben. „Demokratie braucht Wählerinnen und Wähler“, sagte Dieckmann. „Nur wer zur Wahl geht, bestimmt mit.“
Mit der Erststimme können die Wähler für einen Kandidaten stimmen. Bei der Zweitstimme können sich die Sachsen-Anhalter zwischen zwölf Parteien entscheiden. Der Landeswahlausschuss hat zwölf Landeslisten zugelassen.
Vor allem Rentner werden mit Blick auf den Wahlausgang eine bedeutende Rolle spielen. Etwa jeder dritte Wähler in Sachsen-Anhalt ist älter als 65 Jahre. Die Gruppe der Erstwähler ist viel kleiner, es sind rund 49.000 im Land.
Acht statt neun Wahlkreise
2021 waren insgesamt 18 Abgeordnete aus Sachsen-Anhalt in den Bundestag eingezogen. Wie viele es diesmal sein werden, dürfte erst am Montag feststehen. Wegen der Wahlrechtsreform, die nun zum ersten Mal greift, ziehen nicht mehr alle siegreichen Wahlkreis-Direktkandidaten automatisch in den Bundestag ein: Sie bekommen nur noch dann ein Mandat, wenn ihre Partei auf genügend Zweitstimmen kommt, anderenfalls geht der Wahlkreis leer aus. Dafür entfallen die früher üblichen Überhang- und Ausgleichsmandate. Künftig hat der Bundestag nur noch 630 Abgeordnete, statt aktuell 733.
SPD holte 2021 in Sachsen-Anhalt die meisten Stimmen
Bei der Bundestagswahl 2021 hatte die SPD in Sachsen-Anhalt gewonnen. Die Sozialdemokraten kamen auf 25,4 Prozent. Die CDU erreichte 21,0 Prozent der Zweitstimmen und schnitt in Sachsen-Anhalt damit so schlecht ab wie nie zuvor bei einer Bundestagswahl. Auf Rang drei landete die AfD mit 19,6 Prozent. Es folgten Linke (9,6 Prozent), FDP (9,5 Prozent) und Grüne (6,5 Prozent).
Zur Bundestagswahl 2025 ist Sachsen-Anhalt – im Gegensatz zu 2021 – nur noch in acht statt zuvor neun Wahlkreise aufgeteilt. Wegen der schrumpfenden Bevölkerung hat das Bundesland einen Wahlkreis an Bayern verloren. Den bisherigen Wahlkreis Anhalt, der unter anderem Bitterfeld-Wolfen und Köthen umfasste, gibt es so nicht mehr. Die betroffenen Wähler wurden auf die benachbarten Wahlkreise verteilt.
© dpa-infocom, dpa:250223-930-383406/1