Mehr Menschen in Mitteldeutschland pendeln zur Arbeit in andere Bundesländer


In Sachsen-Anhalt waren zum 30. Juni vergangenen Jahres 148.600 Menschen in einem anderen Bundesland arbeitstätig. Das waren 3.100 mehr als im Jahr zuvor. Die meisten arbeiteten laut Bundesagentur in Sachsen, dicht gefolgt von Niedersachsen und Thüringen.

Sächsischer Wirtschaftsexperte: „Wir haben Firmen, die gut zahlen!“

Auch Kay Ritter, Wirtschaftsexperte der CDU im sächsischen Landtag, ist nach dem Mauerfall lange zur Arbeit gependelt. Im Interview mit MDR AKTUELL spricht er noch von „ganz anderen Dimensionen“ zu Beginn der 90er Jahre. Nach der Lehre habe er drei Jahre lang in Nordrhein-Westfalen gearbeitet, weil in der Heimat keine Arbeit zu finden war.

Auch heute noch seien die Auswirkungen dieser Bewegung spürbar, sagt Ritter. Große Firmen wüssten ihre Angestellten auch zu halten: „Gut ausgebildete Fachkräfte kosten Geld“, weiß der Experte. Und sei die Bezahlung gut, würde auch eine Stunde Fahrt mehr in Kauf genommen. Auch Homeoffice-Regelungen seien ausschlaggebend dafür, Jobs in anderen Bundesländern anzunehmen, so Ritter.

Um Fachkräfte gewinnen zu können, hält der Wirtschaftsexperte Rückkehrerprogramme für sinnvoll. Er habe bereits von ehemaligen Pendlern gehört, die durch das Programm wieder eine gut bezahlte Arbeit in der Heimat gefunden hätten. „Wir in Sachsen müssen aufpassen, dass wir unseren Leuten zeigen: Schaut, wir haben hier Firmen, die gute Löhne zahlen und wo man sich eine Zukunft aufbauen kann“, sagt Ritter. Es sei wichtig, früh anzusetzen und schon während der Schulzeit über Möglichkeiten vor Ort zu informieren.

Quellen: Dpa, Bundesagentur für Arbeit (nvm)



Originalbeitrag ansehen

Author: admin

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert