AfD gewinnt Europawahl in Sachsen


Kräftige Zugewinne für die AfD

Bei der Europawahl vor fünf Jahren hatte die AfD in Sachsen 25,3 Prozent der Stimmen bekommen, danach folgte die CDU mit 23,0 Prozent. Die AfD sieht nach ihren Zugewinnen bei der Europawahl Rückenwind für die anstehenden Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg. AfD-Co-Chef Tino Chrupalla erklärte: „Mehr Rückenwind gibt’s ja nicht.“ Die Ergebnisse im Osten bezeichnete er als sensationell.

Die sächsische CDU wollte sich am Wahlabend nicht zu den Wahlergebnissen äußern. Der Pressesprecher des CDU-Landesverbandes, Paul Schäfer, sagte auf Anfrage von MDR SACHSEN, dass seine Partei heute nicht die Ergebnisse der Europa- und Kommunalwahlen kommentieren wird. Er verwies auf eine Pressekonferenz am Montag.

BSW sofort zweistellig

Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) sieht sich durch das Abschneiden bei der Europawahl in seinem Kurs bestätigt. Dass eine Partei aus dem Stand heraus im bundesweiten Durchschnitt gleich über fünf Prozent komme, sei einzigartig, sagte die sächsische BSW-Chefin Sabine Zimmermann.

Herbe Enttäuschung für SPD, Linke und Grüne

Linke, Grüne und SPD äußerten sich enttäuscht. Die Chefin der sächsischen Linken, Susanne Schaper, gab sich selbstkritisch: Die Partei habe sich zu lange mit sich selbst beschäftigt. Man müsse besser zuhören, so Schaper. Die Grüne Europawahlkandidatin Anna Cavazzini resümiert: „Wir sind deutlich hinter unseren Möglichkeiten geblieben.“

Bundesweit CDU auf Platz 1

In Sachsen konnten am Sonntag etwa 3,3 Millionen Wahlberechtigte die deutschen Kandidaten für das Europäische Parlament wählen. Insgesamt 96 Abgeordnete aus Deutschland können wieder ins EU-Parlament einziehen. Damit stellt Deutschland die meisten Abgeordneten im Europäischen Parlament.

Neue Bestimmungen bei der Wahl

Bei der diesjährigen Wahl gab es zwei Neuerungen: Ab diesem Jahr dürfen insgesamt mehr Abgeordnete im Europäischen Parlament Platz nehmen – 720 Sitze statt bislang 705 werden künftig belegt.

Außerdem durften in Deutschland erstmals auch 16- und 17-Jährige ihre Stimme für eine der 35 Parteien und sonstigen politischen Vereinigungen abgeben. Das entspreche in Sachsen etwa einem Plus von 70.000 Wahlberechtigten, hieß es vom Landesamt.



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Author: admin

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