Im März 2021 gerieten Mitglieder der sächsischen Polizei wegen eines illegalen Schießtrainings in die Schlagzeilen. Das kam erst spät ans Licht und führte zu personellen Konsequenzen. Nun gab es ein Gerichtsurteil.
Im Prozess um den Munitionsskandal beim Landeskriminalamt (LKA) Sachsen hat das Landgericht Dresden am Freitag ein Urteil gefällt. Einer der drei angeklagten Beamten wurde wegen veruntreuender Unterschlagung und Bestechlichkeit zu einer Geldstrafe von 10.800 Euro verurteilt, wie ein Gerichtssprecher mitteilte. Zwei weitere Angeklagte seien freigesprochen worden. Die Urteile seien noch nicht rechtskräftig.
Nach einem Skandal um verschwundene Munition beim LKA Sachsen ist am Freitag in Dresden ein Urteil gegen einen ehemaligen Polizisten gefallen. (Symbolbild)
Diebstahl und Besitz von Munition
Die ehemaligen Mitglieder des Mobilen Einsatzkommandos Dresden standen wegen Bestechlichkeit in Tateinheit mit Diebstahl sowie unerlaubtem Erwerb und Besitz genehmigungspflichtiger Munition vor Gericht. Die Generalstaatsanwaltschaft hatte für alle Angeklagten Bewährungsstrafen gefordert, unter anderem wegen Diebstahls, Bestechlichkeit und Verstößen gegen das Waffengesetz.
Munition aus LKA-Beständen für privates Schießtraining
Der Skandal hatte seinen Anfang im Jahr 2021 genommen. Damals war bekannt geworden, dass ein Einsatzkommando des LKA bereits im Herbst 2018 unerlaubt an einem privaten Schießtraining auf einem Schießplatz in Güstrow teilgenommen hatte. Bezahlt wurde das Training laut Ermittlungen mit mindestens 7.000 Schuss Munition aus den Beständen des LKA. Darüber hinaus sollen weitere 7.500 Schuss Munition aus dem LKA für das Training entwendet worden sein. Insgesamt waren 17 Beamte betroffen.
Verfahren hinter verschlossenen Türen
Der Prozess gegen die ehemaligen Beamten begann im April 2024 und fand aus Sicherheitsgründen unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Als Konsequenz des Skandals wurde das betroffene Kommando aufgelöst und neu aufgebaut. Auch in der Führungsetage des LKA Sachsen gab es personelle Veränderungen.
MDR (ben)/dpa