Gesetzestexte und amtliche Verordnungen in Sachsen müssen künftig nicht mehr in der Gendersprache verfasst werden. Das hat Sachsens Regierungskoalition aus CDU und SPD beschlossen. Ziel ist der Abbau von Bürokratie.
Sachsen schafft die sogenannte Gendersprache in neuen Gesetzen, Rechtsverordnungen und Verwaltungsvorschriften nach fünf Jahren wieder ab. Das hat die Minderheitsregierung aus CDU und SPD beschlossen. Wie Justizministerin Constanze Geiert (CDU) mitteilte, handelt es sich um eine von mehreren Maßnahmen zum Bürokratieabbau. Bislang habe bei jeder Gesetzesänderung der gesamte Text umformuliert werden müssen. „Dieser enorme bürokratische Mehraufwand wird gestoppt“, hieß es.
Die vom Sächsischen Landtag beschlossenen Gesetze und Vorschriften müssen nicht mehr in einer Gendersprache formuliert werden. (Symbolbild)
Was heißt eigentlich „Gendern“?
Das Gendern betont die Gleichheit der Geschlechter in der Sprache. Eine gemischte Personengruppe wird demnach nicht nur in der männlichen Form benannt, sondern zugleich in der weiblichen Form. Es können auch Sonderzeichen oder geschlechtsneutrale Begriffe wie „Gast“ genutzt werden. Das ersetzt die oft üblichen Oberbegriffe in der männlichen Form, etwa „Arbeiter“ (Fachbegriff „generisches Maskulinum“).
Quelle: www.gernderleicht.de, ZDF
Sachsen orientiert sich an Bund
Künftig gelte für entsprechende Formulierungen wie im Bund eine Kann-Regelung. So kann man beispielsweise Schülerinnen und Schüler sagen, muss aber nicht. Außerdem werden Geiert zufolge künftig gesetzliche Vorgaben des Bundes und der Europäischen Union nur noch so in sächsisches Landesrecht umgesetzt, wie tatsächlich vorgegeben. Also ohne eigene Sonderregeln. „Gesetzestexte müssen für die Menschen und die Wirtschaft vor allem verständlich sein“, begründete Geiert.
Gesetzestexte müssen für die Menschen und die Wirtschaft vor allem verständlich sein.
Constanze Geiert (CDU) | Justizministerin in Sachsen
Ministerin der Grünen führte es ein
Seit dem Jahr 2020 musste in Sachsen bei jeder Änderung eines Gesetzes der gesamte Text gendergerecht umgeschrieben werden. Die damalige sächsische Ministerin für Justiz und Gleichstellung, Katja Meier (Grüne), wollte damit erreichen, dass die Gleichberechtigung von Frau und Mann „endlich auch sprachlich zum Ausdruck kommt“. Nach der sächsischen Landtagswahl im September 2024 verlor Meier ihren Posten an CDU-Politikerin Geiert.
MDR (stt/wim)/dpa