Eiermangel zieht weltweite Kreise
Vor allem wegen der Vogelgrippe sei der Eiermangel mittlerweile zu einem globalen Problem geworden. Der Großenhainer Eierproduzent Riedel nennt das Beispiel USA: „Allein in den USA mussten in den letzten drei Monaten 34 Millionen Hühner gekeult werden. Das ist dreiviertel unseres deutschen Bestandes an Hühnern.“
Die Folge: Eier sind laut einem Bericht der Wirtschaftswoche in den USA schon rationiert worden und kosten teilweise mehr als ein Dollar pro Stück. Allein von Dezember zu Januar sind die Eier-Preise in den USA um 15 Prozent gestiegen, im Jahresvergleich sogar um 55 Prozent.
Dass die Preise in deutschen Supermärkten noch nicht gestiegen sind, liegt Riedel zufolge an den langfristigen Lieferverträgen. Erst im September 2025 treffen sich Eierproduzenten und Handelsketten zu neuen Preisverhandlungen.
Internationaler Eierhandel gerät durcheinander
Derzeit würden die USA, die sonst Eier exportieren, Eier importieren. „Das zieht vom europäischen Markt natürlich auch viele Eier weg“, ordnet Christian Riedel ein. Und auch Lieferengpässe aus anderen Ländern machen sich in Deutschland bemerkbar. Riedel zufolge kommen zehn Prozent unseres Eierbedarfs aus Polen, aus den Niederlanden kommen 20 Prozent. „Beide Länder haben derzeit Engpässe bei der Belieferung mit uns.“
Nicht genug Eier für gekochte Ostereier
Mit Blick auf das nahende Osterfest sieht Christian Riedel dennoch Engpässe. Normalerweise werden schon bald Eier für den Handel gekocht und gefärbt. Aber der Bedarf könne derzeit kaum gedeckt werden. „Ostern wird es noch problematischer. Es wird nicht so sein, dass es keine Eier mehr gibt, aber in einigen Regalen werden sie knapp sein.“
Es wird nicht so sein, dass es keine Eier mehr gibt, aber in einigen Regalen werden sie knapp sein.
Fachmann rät vom „Eier-Hamstern“ ab
Wegen der Knappheit Eier zu hamstern, sei keine gute Idee, sagt der Fachmann. „Bei den Eiern können wir das nicht machen wie beim Klopapier. Eier sind vier Wochen haltbar. Die halten sich zwar auch länger, aber deswegen würde ich keinem raten sich große Eiervorräte anzulegen.“
Ein Ende der Eierkrise erwartet Christian Riedel nicht mehr in diesem Jahr. Denn die Legehennenbestände wieder aufzubauen, wird noch sehr lange dauern.