Die AfD ist bei der Bundestagswahl in allen fünf ostdeutschen Flächenländern stärkste Kraft geworden. Das geht nach Auszählung aller Wahlbezirke aus Daten der Landeswahlleiter in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen hervor.
In Brandenburg erhielt die AfD nach Auszählung aller Wahllokale 32,5 Prozent der Zweitstimmen, teilte der Landeswahlleiter mit. Der Verfassungsschutz Brandenburg stuft die AfD als rechtsextremistischen Verdachtsfall ein. Die zweitplatzierte CDU kommt auf 18,1 Prozent, die SPD nur noch auf 14,8 Prozent. Bei der Landtagswahl im September 2024 lagen die Sozialdemokraten noch knapp vor der AfD.
In Thüringen kam die AfD nach Auszählung aller Wahlbezirke auf 38,6 Prozent. Die CDU landete dort mit 18,6 Prozent vor der Linken mit 15,2 Prozent. Aus der Bundestagswahl 2021 und der Landtagswahl 2024 war die AfD in Thüringen ebenfalls als stärkste Kraft hervorgegangen.
Auch bei Europawahl lagen Rechtsextreme schon vorn
Auch in Sachsen wurde die AfD mit Abstand die stärkste Partei und kam nach Auszählung aller Wahlbezirke auf 37,3 Prozent. Die zweitplatzierte CDU erreichte 19,7 Prozent. In Mecklenburg-Vorpommern erreichte die AfD nach dem vorläufigen Ergebnis 35 Prozent der Stimmen und verdrängte die SPD vom Spitzenplatz. In Sachsen-Anhalt holte die AfD 37,1 Prozent der Stimmen und gewann damit ebenfalls mit Abstand vor der CDU, für die 19,2 Prozent der Wahlbeteiligten stimmten.
In 45 der 48 Wahlkreise in den fünf Bundesländern im Osten holte die AfD auch die meisten Erststimmen. Ausnahmen sind der Wahlkreis von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in Potsdam, der Wahlkreis Erfurt-Weimar-Weimarer Land II, den der ehemalige thüringische Ministerpräsident Bodo Ramelow für die Linke gewonnen hat, sowie Leipzig II, der an den Linken Sören Pellmann geht. Dazu kommt ein AfD-Erststimmen-Erfolg im Berliner Wahlkreis Marzahn-Hellersdorf für Gottfried Curio, der dort den ehemaligen CDU-Generalsekretär Mario Czaja knapp schlägt.
Im Stadtstaat Berlin landete die AfD insgesamt nur auf Rang vier. In der Hauptstadt errang die Linke mit 19,9 Prozent die meisten Zweitstimmen vor CDU und Grünen.
Die Landesämter für Verfassungsschutz stufen die AfD-Landesverbände in Thüringen, Sachsen und
Sachsen-Anhalt als gesichert
rechtsextremistisch ein und beobachten sie.
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Stimmenverteilung: Hochrechnung
83,1 % Wahlbeteiligung • Stand: So., 23.20 Uhr • -
Mögliche Koalitionen
Mehrheit mit 316 Sitzen
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Union +SPD +Grüne
414 Sitze
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Union +SPD
329 Sitze
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Union +Grüne
293 Sitze
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SPD +Grüne +Linke
270 Sitze
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SPD +Grüne
206 Sitze
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Wahlkreise
299 / 299 ausgezählt
Bereits bei der Bundestagswahl im Jahr 2021 hatte die AfD in
Thüringen und Sachsen die meisten Stimmen geholt. In Brandenburg,
Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt lag damals noch die SPD vorn.
Bei
der Europawahl im vergangenen Sommer holte die AfD dann in allen fünf
ostdeutschen Flächenländern die meisten Stimmen. Bei der Landtagswahl in
Thüringen im September wurde die AfD mit ihrem Landeschef Björn Höcke
erstmals stärkste Kraft – ein Novum bei einer Landtagswahl.