Winterferien in Sachsen im Winter: 20 schöne Ausflugsziele für die kalte Jahreszeit


Orte mit Architektur zum Staunen

Ostsachsen: Haus Schminke in Löbau

Mitten in der sächsischen Oberlausitz befindet sich ein Kleinod der Architektur. Haus Schminke gilt in der Fachwelt als eines der vier wichtigsten Wohnhäuser der Klassischen Moderne weltweit. 1930 beauftragte die Fabrikantenfamilie Schminke den Architekten Hans Scharoun mit der Planung. Das Ergebnis ist eine Villa, die ebenso extravagant wie funktionell ist. Nudelfabrikant Fritz Schminke, der lieber Schiffsingenieur geworden wäre, ließ sich hier ein lichtdurchflutetes „Traumschiff“ bauen – mit Reling, Bullaugen, Kommandobrücke, Kojen, einem Maschinenraum. Heute kann es besichtigt werden und wer das Wohngefühl in dieser Ikone der Moderne mal ganz intensiv erleben will, kann sogar im Haus Schminke übernachten. Allerdings ist es noch bis Ende Januar geschlossen.

Ostsachsen: Görlitz

Unmittelbar an der Grenze zu Polen gibt es ein weiteres Juwel mit bemerkenswerter Architektur zu entdecken: Görlitz. Da es hier kaum Kriegsschäden gab, können heute Schätze der Baukunst aus über einem halben Jahrtausend bewundert werden, von Gotik bis Jugendstil. Wer durch die Gassen und Straßen schlendert, fühlt sich automatisch in die Geschichte zurückversetzt.

Die Stadt zieht deshalb immer wieder Filmemacher aus aller Welt an. So lieferte „Görliwood“ u.a. die Kulisse für „Grand Budapest Hotel“, „Inglourious Basterds“, „In 80 Tagen um die Welt“, „Der Turm“ und „Die Vermessung der Welt“. Ganz in der Nähe von Görlitz lässt sich außerdem ein bekanntes Fotomotiv im Original bestaunen, die als Halbkreis gebaute Rakotzbrücke im Kromlauer Park, die sich im darunterliegenden See spiegelt und optisch einen vollständigen Kreis bildet.

Chemnitz: Die Villa Esche

Die Villa Esche auf einer Anhöhe im Chemnitzer Stadtteil Kapellenberg wurde 1902/1903 von dem bekannten belgischen Star-Architekten und Designer Henry van der Velde entworfen, der auch die Bauarbeiten begleitete und alle wesentlichen Teile der Innenraumgestaltung sowie den Garten entwarf. Die Villa gilt als erster Bau der Moderne in Deutschland.

Auftraggeber war der Chemnitzer Textilfabrikant und Freund van der Veldes, Herbert Eugen Esche. Er ließ dem Künstler völlig freie Hand, wodurch ein einmaliges Zeugnis für die Arbeit Henry van der Veldes entstanden ist und erhalten blieb. Haus und Garten können besichtigt werden, die Villa wird außerdem als Veranstaltungsort für Konzerte genutzt. Natürlich steht der Bau samt seinem Schöpfer in Europas Kulturhauptstadt 2025 besonders im Fokus.

Leipzig: Das Panometer

Der kreisrunde Ziegelbau hat einen Durchmesser von knapp 57 Metern. Die Höhe des Wandmauerwerks beträgt 30 Meter und die Kuppel mit Laterne erreicht knapp 50 Meter. Der einstige Gasometer im Leipziger Süden wurde 1910 gebaut und bis 1977 zur Speicherung von Stadtgas benutzt. Nach Jahren des Leerstands wurden ab 2002 das Kuppeldach, die Fenster sowie Teile der Außenanlage saniert. Seit 2003 wird es als Ausstellungshaus für die 360-Grad-Panoramen des Künstlers Yadegar Asisi genutzt. Das Wort „Panometer“ entstand aus den Begriffen Panorama und Gasometer. Auf einer Panoramafläche von 3.500 Quadratmetern lädt das Industriedenkmal heute die Besuchenden zu faszinierenden Ausstellungen in 360-Grad-Optik ein.

Das Wahrzeichen des Vogtlands: Die Göltzschtalbrücke

Sie stellt die Eisenbahnbrücke im Intro der Disney-Filme mühelos in den Schatten und beim Betrachten erwartet man irgendwie immer, dass jeden Moment der Hogwartsexpress gefahren kommt. Die Göltzschtalbrücke wurde für die Bahnlinie Leipzig-Nürnberg gebaut und gilt als größte Eisenbahn-Ziegelbrücke der Welt. Die 1851 fertiggestellte Brücke ist 78 Meter hoch und 574 Meter lang. Lediglich für die Fundamente, Pfeilerschäfte und Tragebögen wurde Naturstein genutzt. Entworfen hat sie der Ingenieur Johann Albert Schubert. Nachdem ein deutschlandweit ausgelobter Wettbewerb 1845 zu keinem Ergebnis kam, weil keiner der Vorschläge die statische Sicherheit nachweisen konnte, übernahm der Leiter der Prüfungskommission einfach selbst.



Originalbeitrag ansehen

Author: admin

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert